Kapitel: | Raum für die Mobilität der Zukunft |
---|---|
Antragsteller*in: | Eckhard |
Status: | Angenommen |
Eingereicht: | 01.04.2020, 21:36 |
Änderungsantrag zu MoZu2020_StolbergNEU2: Raum für die Mobilität der Zukunft
Text
Von Zeile 23 bis 27:
- Radwegenetz ausbauen.
DasWir wollen das Radwegenetz mussinnnerhalb unserer Kommune und zu unseren Nachbarkommunen stark ausgebaut werdenausbauen und verbessern. Dafür müssen deutlich mehr gute und auch ausreichend breite Radwege gebaut werden. Diese sollten nach Möglichkeit vom motorisierten Verkehr getrennt sein. Zusätzlich fordern wir die Wege gut mit[Leerzeichen]einander zu verbinden um plötzlich im „Nichts“ endende Radwege zu vermeiden. Daher setzten wir uns von Bündnis 90/Die Grünen dafür ein, dass gefährliche Abschnitte, wie das "Radwegeloch" Nachtigällchen geschlossen werden, Zudem fordern wir einen zeitnahen Anschluss von Atsch nach Eilendorf umzusetzen. Hier können die ehemaligen Tramwege als Beispiel für eine gute Streckenführung mit geringen Steigungen dienen.
Um der Klimakatastrophe zu begegnen, müssen wir vor allem bei unserer Mobilität
eine Wende schaffen. Den hier, im ÖPNV und Individualverkehr, liegen noch große
und ungenutzte Potenziale CO2 einzusparen. Und gerade auf kommunaler Ebene
werden die Grundlagen geschaffen um das Ideal eines CO2-neutralen
Verkehrssektors zu verwirklichen. Durch die Erhöhung der Sicherheit und
Attraktivität des Fuß- und Radverkehrs sowie des ÖPNV kann dies gelingen.
Radverkehr
Eine wichtige Rolle in der Verkehrswende wird dem Fahrrad zukommen. Es muss auf
kurzen und mittleren Strecken den ÖPNV entlasten und sich als ökologisch
besseres Individualverkehrsmittel durchsetzen. Eine Verkehrswende hin zu einem
CO2-neutralem Verkehr ist ohne Fahrrad nicht denkbar. Gleichzeitig ist
Fahrradfahren eine gute Möglichkeit Bewegung und Sport in den Alltag zu
integrieren und die eigene Gesundheit zu fördern.
Deshalb muss Radfahren in Stolberg sowohl sicherer als auch attraktiver werden.
Sicherheit
In unserer Kupferstadt Stolberg wurde lange Zeit viel zu wenig in den Ausbau und
Erhalt von Radwegen investiert. Diese jahrzehntelange Vernachlässigung der
Radinfrastruktur geht vor allem auf Kosten der Sicherheit der Radfahrer*innen.
Viele Maßnahmen, die in anderen Kommunen schon ergriffen wurden, sind in
Stolberg kaum oder gar nicht vorhanden. Damit das Radfahren allen
Bevölkerungsgruppen ermöglicht wird, fordern wir von Bündnis 90 / Die Grünen
daher eine massive Erhöhung der Sicherheit des Radverkehrs in Stolberg:
- Radwegenetz ausbauen.
DasWir wollen das Radwegenetz mussinnnerhalb unserer Kommune und zu unseren Nachbarkommunen stark ausgebaut werdenausbauen und verbessern. Dafür
müssen deutlich mehr gute und auch ausreichend breite Radwege gebaut
werden. Diese sollten nach Möglichkeit vom motorisierten Verkehr getrennt
sein. Zusätzlich fordern wir die Wege gut mit einander zu verbinden um
plötzlich im „Nichts“ endende Radwege zu vermeiden. Daher setzten wir uns von Bündnis 90/Die Grünen dafür ein, dass gefährliche Abschnitte, wie das "Radwegeloch" Nachtigällchen geschlossen werden, Zudem fordern wir einen zeitnahen Anschluss von Atsch nach Eilendorf umzusetzen. Hier können die ehemaligen Tramwege als Beispiel für eine gute Streckenführung mit geringen Steigungen dienen.
- Radwege besser warten. Außerdem möchten wir den Zustand der schon
bestehenden Wege verbessern. Schlaglöcher und Erhebungen bergen eine hohe
Gefahr und müssen ausgebessert werden. Im Winter bei Glätte und Schneefall
muss neben der Fahrbahn für die Autofahrer*innen auch der Radweg geräumt
werden, um Unfälle zu vermeiden. Aus dem gleichen Grund sollte im Herbst
auch das Laub von den Radwegen geräumt werden.
- Kreuzungs- und Einmündungsbereiche sichern. Kreuzungen und
Straßeneinmündungen müssen sicherer für Radfahrer*innen werden. Hier
können mehr Fahrradampeln, vorgezogene Haltelinien oder Spiegel an den
Ampeln die Sichtbarkeit und damit die Sicherheit deutlich erhöhen. An
stark befahrenen Ein- und Ausfahrten (z.B.: zu den Firmen an der
Zweifaller Straße) fordern wir zusätzlich die deutliche Markierung
vorhandener Radwege, damit Radfahrer*innen nicht übersehen werden.
- Höhere Sicherheit im Bereich von Baustellen. Baustellen mit verengter und
teils aufgerissener Fahrbahn stellen ein zusätzliches Sicherheitsrisiko
für Radfahrende dar. Deshalb fordern wir, dass bei Straßensperrungen und
in Baustellenbereichen nicht nur Fußgänger und Autofahrer*innen sondern
auch Radfahrer*innen bedacht werden. Ausgeschilderte und sichere
Umleitungen helfen dabei besonders ortsunkundigen Radfahrenden. Zudem
könnten zum Beispiel vorübergehend Fußwege freigegeben oder die Durchfahrt
für Fahrräder dort erlaubt bleiben, wo sie für Pkw nicht mehr möglich ist.
- Sicheres Fahren auf Straßen ermöglichen. Dort, wo kein Platz für Radwege
ist, sollten alternative Konzepte ausgearbeitet werden. Zum Beispiel kann
durch eine Senkung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf diesen
Straßenabschnitten oder attraktive Alternativrouten für Radfahrer*innen
das Unfallrisiko gesenkt werden. Da Radfahrer*innen meist am äußeren Rand
der Fahrbahn fahren, sollte hier besonders darauf geachtet werden, dass
die Sturzgefahr durch Schlaglöcher, Bodenwellen und Gullydeckel minimiert
wird.
Attraktivität
Stolberg hat viel zu bieten und es gibt viel zu entdecken. Damit möglichst viele
Wege in Zukunft mit dem Rad zurückgelegt werden können, muss die
Radinfrastruktur nicht nur sicher, sondern auch attraktiv und praktisch sein.
- Mehr Abstellmöglichkeiten schaffen. Wir fordern mehr Fahrradstellplätze im
gesamten Stadtgebiet. Diese müssen nicht nur wichtige Punkte, wie zum
Beispiel Rathaus und Bahnhof abdecken, sondern ähnlich Autostellplätzen
dezentral überall im öffentlichen Raum zur Verfügung stehen. Gleichzeitig
müssen diese Stellplätze auch einem gewissen Standard entsprechen:
Beispielsweise ist die Ausführung als Bügel den sogenannten
„Speichenbiegern“ vorzuziehen, damit das Fahrrad diebstahlsicher am Rahmen
befestigt werden kann. Idealerweise sollten die Stellplätze auch überdacht
und beleuchtet sein.
- Einbahnstraßen in Gegenrichtung für den Radverkehr freigeben.
Einbahnstraßen in Gegenrichtung für den Radverkehr freizugeben ist in
vielen Städten gängige Praxis, denn so werden unnötige und teils
gefährliche Umwege für Radfahrer*innen vermieden. Diese Maßnahme kann
schnell und kostengünstig umgesetzt werden.
- Aufbau von Pedelec-Ladestationen. In jedem Stadtteil sollte es die
Möglichkeit geben, Elektroräder im öffentlichen Raum aufzuladen. Dies ist
besonders wichtig, da aufgrund der topographischen Lage Stolbergs für
viele Bürger*innen ein Pedelec die realistischere Alternative zum
klassischen Fahrrad ist.
- Knotenpunktsystem ausbauen. Das NRW-weite Knotenpunktsystem für den
Radverkehr weist in Stolberg noch große Lücken auf. Ziel muss es sein,
weitere Knotenpunkte zu etablieren und die bestehende Beschilderung
verständlicher zu organisieren, indem zum Beispiel Schilder lesbarer
gemacht und auf beiden Straßenseiten angebracht werden. Besonders für den
Tourismus ist ein Ausbau den Knotenpunktnetzes förderlich.
- Bessere Angebote für Pendler. Die Park-and-Ride Angebote in Form von
Fahrradboxen und Ladestationen möchten wir weiter ausbauen. Zukünftig
sollen sichere Abstellmöglichkeiten an jedem Bahnhof und jeder Haltestelle
zur Verfügung stehen. Auch die Fahrradboxen sollten für alle
Stolberger*innen kostenlos sein.
- Schaffung eines Schnellradwegenetzes. Um Pendler*innen zwischen den
Städten der StädteRegion oder den Stolberger Stadtteilen die Möglichkeit
zu geben auch mit dem Rad zu pendeln, muss Stolberg ein Schnellradwegenetz
aufbauen. Auch Anschlüsse an bestehende Schnellradwege, wie zum Beispiel
den Vennbahn-Radweg sind zu schaffen.
Fußverkehr
Auch der Fußverkehr muss sicherer und attraktiver werden. Die Benachteiligung
von Fußgänger*innen gegenüber den anderen Verkehrsteilnehmer*innen muss abgebaut
werden.
- Ampelschaltungen für Fußgänger*innen optimieren.Die Schaltung von
Fußgänger*innenampeln muss weitestgehend automatisch und ohne Aufforderung
(ohne Drücker) und mit der Ampelphase der weiteren
Verkehrsteilnehmer*innen geschehen. So wird verhindert, dass der
Fußverkehr nicht gegenüber dem Auto benachteiligt wird. Ampelschaltungen,
vor allem im innerstädtischen Bereich, sollen so abgestimmt werden, dass
ein Durchqueren ohne Rotphase möglich ist („Grüne Welle“ für
Fußgänger*innen). Wo immer dies sicher möglich ist, sollten Ampeln durch
Zebrastreifen ersetzt werden.
- Echte Barrierefreiheit. Fußwege müssen so gestaltet werden, dass sie für
alle Menschen nutzbar sind. Dazu gehört, dass ein barrierefreies Kreuzen
von Straßen durch ebenerdig abgesenkte Bordsteine möglich gemacht wird.
Hindernisse sollten entfernt werden, um ein leichteres Fortbewegen mit
Rollatoren, Kinderwagen und Rollstühlen zu ermöglichen. Aus dem gleichen
Grund sollten in das vielerorts in Stolberg verlegte Kopfsteinpflaster
schmale asphaltierte Wege eingelassen werden.
Bei der Gestaltung von Gehwegen muss auch an blinde und sehbehinderte
Menschen gedacht werden. Das heißt, dass beim Neubau von Gehwegen
Führungsschienen angebracht werden sollen und bereits bestehende
Führungsschienen von Aufstellern und anderen Hindernissen freigehalten
werden müssen.
- Attraktive Innenstadt. Wir fordern, dass die komplette Innenstadt dort, wo
momentan noch Tempo-50 erlaubt ist, als 30-er Zone ausgewiesen wird.
Zusätzlich sollen Aktionen, wie ein autofreies Wochenende in der
Innenstadt, ein gemütliches Bummeln in der Innenstadt ermöglichen und
diese damit auch touristisch noch attraktiver machen.
- Umlaufsperren abbauen. Die sogenannten Drängelgitter an Einmünden von Fuß-
(und Rad-) wegen schränken Menschen, die mit Kinderwagen, Rollstuhl oder
Gehhilfe unterwegs sind stark ein oder verhindern sogar die Nutzung der
Wege. Sie sind nicht nur ein Ärgernis im Alltag vieler Stolberger*innen
sondern zusätzlich stellen sie auch ein Verletzungsrisiko dar. Deshalb
fordern wir den Abbau aller Umlaufsperren.
- Schulwegekonzept. Dort, wo noch keine Schulwegkonzepte vorhanden sind,
sollten diese in enger Zusammenarbeit mit den Schüler*innen, Eltern und
Schulen erstellt werden. So können die Wege ausgemacht werden, die
besonders sicher sind. Legen Schüler*innen ihren Schulweg zu Fuß oder mit
dem Rad zurück, kann nicht nur regelmäßige Bewegung in den Alltag
integriert werden, sondern es fördert auch die Selbstständigkeit der
Schüler*innen.
ÖPNV
Eine Vekehrswende ohne den ÖPNV (Bus und Bahn) kann nicht funktionieren. Der
ÖPNV muss um seiner wachsenden Aufgabe in unserer Mobilität gewachsen zu sein,
wesentlich ausgebaut und verbessert werden. Daher fordern wir von Bündnis 90 /
Die Grünen:
- Citytarif ausweiten. Der bisherige City-Tarif soll auf das gesamte
Stadtgebiet ausgedehnt werden. Zudem soll die Möglichkeit ein Monats- oder
Jahresabo im City-Tarif abzuschließen geschaffen werden. So möchten wir
zumindest den innerstädtischen ÖPNV für Dauernutzer*innen vergünstigen.
Die Mehrkosten werden voraussichtlich durch die verstärkte Nutzung des
ÖPNVs ausgeglichen, wie es beim jetzigen City-Tarif schon geschehen ist.
- ÖPNV ausbauen. Wir fordern eine bessere Anbindung aller Stolberger
Stadtteile an das Bus- und Bahnnetz. So sind wir für den Ausbau der
Euregiobahnlinie und die Schaffung neuer Buslinien. Auch Schnellbuslinien
und Mobilitätszentren, die eine effektive Verbindung der einzelnen
Stadtteile miteinander ohne Zeitverlust gewährleisten, sollen etabliert
werden.
- Randzeiten bedienen. Selbst auf Strecken, die sonst gut an das ÖPNV-Netz
angeschlossen sind, ist die Taktung während der Randzeiten oft nicht
optimal. Auch vor 6:00 Uhr bzw. nach 20:00 Uhr sollten Bus und Bahn den
Stolberger*innen zur Verfügung stehen. Wir möchten auch in den Randzeiten
eine dichtere und besser auf einander abgestimmte Taktung.
- Einführung von Ruftaxen/Rufbussen. Überall dort, wo sich während der
Randzeiten, Schulferien oder am Wochenende eine dichte Taktung mit
regulären Bussen nicht lohnt, sollten sogenannte Rufbusse bzw. Ruftaxen
zum Einsatz kommen. Auch der Einsatz kleinerer Busse wäre hier eine
kostengünstigere Alternative.
- Langfristig kostenloser öffentlicher Nahverkehr. rftgzuh
Autoverkehr
Die Mobilität in unserer Stadt und auch allgemein muss sich verändern. Dem ÖPNV
(Bus und Bahn), dem Fahrrad und Fußgänger*innen muss mehr Platz eingeräumt
werden. Das Auto wird in Zukunft nur einer von mehreren gleichberechtigten
Verkehrsteilnehmern sein. Wir von Bündnis 90 / Die Grünen glauben, dass die
Mobilität im Bereich Auto zukünftig elektrisch sein wird, da die anderen
Antriebsformen (zum Beispiel: Gas und synthetische Treibstoffe) bisher nicht
energieeffizient genug sind, um wirklich einen Betrag hin zu einer CO2-
neutralen Mobilität zu leisten. Deshalb sollte die Elektromobilität gefördert
werden:
- Öffentliche Ladestationen in jedem Stadtteil. Wir fordern, dass
öffentliche Ladestationen in allen Stadtteilen aufgestellt werden sollen,
wie dies in den Niederlanden oft schon der Fall ist.
- Umrüsten der städtischen Automobilflotte. Die städtische Flotte von
Fahrzeugen sollte bei Neuanschaffungen auf elektrische Fahrzeuge
umgestellt werden.
- Schulwege sichern. Wir wollen, dass an allen Schulen und Kitas sogenannte
Kiss-and-Ride Parkplätze etabliert werden, um den sicheren Schulweg
unserer Kinder zu gewährleisten.
- Parkplätze für Liefer- und Paketdienste. An stark befahrenen Straßen in
dichter besiedelten Teilen Stolbergs sollen besondere Parkplätze für
Paketdienste und Lieferdienste geschaffen werden. Zudem wollen wir, dass
verstärkt darauf geachtet wird, dass nicht in zweiter Reihe oder auf Fuß-
und Radwegen geparkt oder gehalten wird.
- Parkplatzbewirtschaftung anpassen. In vielen Bereichen in unserer Stadt
ist Parkraum knapp. In diesen Bereichen, möchten wir die Möglichkeit
prüfen kostenpflichtige Anwohner*innenparkplätze einzuführen um zumindest
den Anwohner*innen die Möglichkeit zu geben wohnungsnah zu parken.
- Carsharing. Um die nötige Infrastruktur für den zukünftigen Autoverkehr zu
schaffen fordern wir von Bündnis 90 / Die Grünen das ein Carsharing-
Angebot in unserer Stadt etabliert wird. Durch Carsharing können die
Standzeiten der PKW verringert werden und damit die Parkplatzsituation
entspannt werden.
- Plattform für Mitfahrgelegenheiten schaffen. Über die Internetpräsenz der
Stadt Stolberg sollte eine Plattform für Mitfahrgelegenheiten aufgebaut
werden. So könnten die Stolberger Bürger*innen nicht nur die Umwelt
entlasten sondern zusätzlich auch Kosten einsparen.
Von Zeile 23 bis 27:
- Radwegenetz ausbauen.
DasWir wollen das Radwegenetzmussinnnerhalb unserer Kommune und zu unseren Nachbarkommunen starkausgebaut werdenausbauen und verbessern. Dafür müssen deutlich mehr gute und auch ausreichend breite Radwege gebaut werden. Diese sollten nach Möglichkeit vom motorisierten Verkehr getrennt sein. Zusätzlich fordern wir die Wege gut mit[Leerzeichen]einander zu verbinden um plötzlich im „Nichts“ endende Radwege zu vermeiden. Daher setzten wir uns von Bündnis 90/Die Grünen dafür ein, dass gefährliche Abschnitte, wie das "Radwegeloch" Nachtigällchen geschlossen werden, Zudem fordern wir einen zeitnahen Anschluss von Atsch nach Eilendorf umzusetzen. Hier können die ehemaligen Tramwege als Beispiel für eine gute Streckenführung mit geringen Steigungen dienen.
Um der Klimakatastrophe zu begegnen, müssen wir vor allem bei unserer Mobilität
eine Wende schaffen. Den hier, im ÖPNV und Individualverkehr, liegen noch große
und ungenutzte Potenziale CO2 einzusparen. Und gerade auf kommunaler Ebene
werden die Grundlagen geschaffen um das Ideal eines CO2-neutralen
Verkehrssektors zu verwirklichen. Durch die Erhöhung der Sicherheit und
Attraktivität des Fuß- und Radverkehrs sowie des ÖPNV kann dies gelingen.
Radverkehr
Eine wichtige Rolle in der Verkehrswende wird dem Fahrrad zukommen. Es muss auf
kurzen und mittleren Strecken den ÖPNV entlasten und sich als ökologisch
besseres Individualverkehrsmittel durchsetzen. Eine Verkehrswende hin zu einem
CO2-neutralem Verkehr ist ohne Fahrrad nicht denkbar. Gleichzeitig ist
Fahrradfahren eine gute Möglichkeit Bewegung und Sport in den Alltag zu
integrieren und die eigene Gesundheit zu fördern.
Deshalb muss Radfahren in Stolberg sowohl sicherer als auch attraktiver werden.
Sicherheit
In unserer Kupferstadt Stolberg wurde lange Zeit viel zu wenig in den Ausbau und
Erhalt von Radwegen investiert. Diese jahrzehntelange Vernachlässigung der
Radinfrastruktur geht vor allem auf Kosten der Sicherheit der Radfahrer*innen.
Viele Maßnahmen, die in anderen Kommunen schon ergriffen wurden, sind in
Stolberg kaum oder gar nicht vorhanden. Damit das Radfahren allen
Bevölkerungsgruppen ermöglicht wird, fordern wir von Bündnis 90 / Die Grünen
daher eine massive Erhöhung der Sicherheit des Radverkehrs in Stolberg:
- Radwegenetz ausbauen.
DasWir wollen das Radwegenetzmussinnnerhalb unserer Kommune und zu unseren Nachbarkommunen starkausgebaut werdenausbauen und verbessern. Dafür
müssen deutlich mehr gute und auch ausreichend breite Radwege gebaut
werden. Diese sollten nach Möglichkeit vom motorisierten Verkehr getrennt
sein. Zusätzlich fordern wir die Wege gut mit
plötzlich im „Nichts“ endende Radwege zu vermeiden. Daher setzten wir uns von Bündnis 90/Die Grünen dafür ein, dass gefährliche Abschnitte, wie das "Radwegeloch" Nachtigällchen geschlossen werden, Zudem fordern wir einen zeitnahen Anschluss von Atsch nach Eilendorf umzusetzen. Hier können die ehemaligen Tramwege als Beispiel für eine gute Streckenführung mit geringen Steigungen dienen.
- Radwege besser warten. Außerdem möchten wir den Zustand der schon
bestehenden Wege verbessern. Schlaglöcher und Erhebungen bergen eine hohe
Gefahr und müssen ausgebessert werden. Im Winter bei Glätte und Schneefall
muss neben der Fahrbahn für die Autofahrer*innen auch der Radweg geräumt
werden, um Unfälle zu vermeiden. Aus dem gleichen Grund sollte im Herbst
auch das Laub von den Radwegen geräumt werden.
- Kreuzungs- und Einmündungsbereiche sichern. Kreuzungen und
Straßeneinmündungen müssen sicherer für Radfahrer*innen werden. Hier
können mehr Fahrradampeln, vorgezogene Haltelinien oder Spiegel an den
Ampeln die Sichtbarkeit und damit die Sicherheit deutlich erhöhen. An
stark befahrenen Ein- und Ausfahrten (z.B.: zu den Firmen an der
Zweifaller Straße) fordern wir zusätzlich die deutliche Markierung
vorhandener Radwege, damit Radfahrer*innen nicht übersehen werden.
- Höhere Sicherheit im Bereich von Baustellen. Baustellen mit verengter und
teils aufgerissener Fahrbahn stellen ein zusätzliches Sicherheitsrisiko
für Radfahrende dar. Deshalb fordern wir, dass bei Straßensperrungen und
in Baustellenbereichen nicht nur Fußgänger und Autofahrer*innen sondern
auch Radfahrer*innen bedacht werden. Ausgeschilderte und sichere
Umleitungen helfen dabei besonders ortsunkundigen Radfahrenden. Zudem
könnten zum Beispiel vorübergehend Fußwege freigegeben oder die Durchfahrt
für Fahrräder dort erlaubt bleiben, wo sie für Pkw nicht mehr möglich ist.
- Sicheres Fahren auf Straßen ermöglichen. Dort, wo kein Platz für Radwege
ist, sollten alternative Konzepte ausgearbeitet werden. Zum Beispiel kann
durch eine Senkung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf diesen
Straßenabschnitten oder attraktive Alternativrouten für Radfahrer*innen
das Unfallrisiko gesenkt werden. Da Radfahrer*innen meist am äußeren Rand
der Fahrbahn fahren, sollte hier besonders darauf geachtet werden, dass
die Sturzgefahr durch Schlaglöcher, Bodenwellen und Gullydeckel minimiert
wird.
Attraktivität
Stolberg hat viel zu bieten und es gibt viel zu entdecken. Damit möglichst viele
Wege in Zukunft mit dem Rad zurückgelegt werden können, muss die
Radinfrastruktur nicht nur sicher, sondern auch attraktiv und praktisch sein.
- Mehr Abstellmöglichkeiten schaffen. Wir fordern mehr Fahrradstellplätze im
gesamten Stadtgebiet. Diese müssen nicht nur wichtige Punkte, wie zum
Beispiel Rathaus und Bahnhof abdecken, sondern ähnlich Autostellplätzen
dezentral überall im öffentlichen Raum zur Verfügung stehen. Gleichzeitig
müssen diese Stellplätze auch einem gewissen Standard entsprechen:
Beispielsweise ist die Ausführung als Bügel den sogenannten
„Speichenbiegern“ vorzuziehen, damit das Fahrrad diebstahlsicher am Rahmen
befestigt werden kann. Idealerweise sollten die Stellplätze auch überdacht
und beleuchtet sein.
- Einbahnstraßen in Gegenrichtung für den Radverkehr freigeben.
Einbahnstraßen in Gegenrichtung für den Radverkehr freizugeben ist in
vielen Städten gängige Praxis, denn so werden unnötige und teils
gefährliche Umwege für Radfahrer*innen vermieden. Diese Maßnahme kann
schnell und kostengünstig umgesetzt werden.
- Aufbau von Pedelec-Ladestationen. In jedem Stadtteil sollte es die
Möglichkeit geben, Elektroräder im öffentlichen Raum aufzuladen. Dies ist
besonders wichtig, da aufgrund der topographischen Lage Stolbergs für
viele Bürger*innen ein Pedelec die realistischere Alternative zum
klassischen Fahrrad ist.
- Knotenpunktsystem ausbauen. Das NRW-weite Knotenpunktsystem für den
Radverkehr weist in Stolberg noch große Lücken auf. Ziel muss es sein,
weitere Knotenpunkte zu etablieren und die bestehende Beschilderung
verständlicher zu organisieren, indem zum Beispiel Schilder lesbarer
gemacht und auf beiden Straßenseiten angebracht werden. Besonders für den
Tourismus ist ein Ausbau den Knotenpunktnetzes förderlich.
- Bessere Angebote für Pendler. Die Park-and-Ride Angebote in Form von
Fahrradboxen und Ladestationen möchten wir weiter ausbauen. Zukünftig
sollen sichere Abstellmöglichkeiten an jedem Bahnhof und jeder Haltestelle
zur Verfügung stehen. Auch die Fahrradboxen sollten für alle
Stolberger*innen kostenlos sein.
- Schaffung eines Schnellradwegenetzes. Um Pendler*innen zwischen den
Städten der StädteRegion oder den Stolberger Stadtteilen die Möglichkeit
zu geben auch mit dem Rad zu pendeln, muss Stolberg ein Schnellradwegenetz
aufbauen. Auch Anschlüsse an bestehende Schnellradwege, wie zum Beispiel
den Vennbahn-Radweg sind zu schaffen.
Fußverkehr
Auch der Fußverkehr muss sicherer und attraktiver werden. Die Benachteiligung
von Fußgänger*innen gegenüber den anderen Verkehrsteilnehmer*innen muss abgebaut
werden.
- Ampelschaltungen für Fußgänger*innen optimieren.Die Schaltung von
Fußgänger*innenampeln muss weitestgehend automatisch und ohne Aufforderung
(ohne Drücker) und mit der Ampelphase der weiteren
Verkehrsteilnehmer*innen geschehen. So wird verhindert, dass der
Fußverkehr nicht gegenüber dem Auto benachteiligt wird. Ampelschaltungen,
vor allem im innerstädtischen Bereich, sollen so abgestimmt werden, dass
ein Durchqueren ohne Rotphase möglich ist („Grüne Welle“ für
Fußgänger*innen). Wo immer dies sicher möglich ist, sollten Ampeln durch
Zebrastreifen ersetzt werden.
- Echte Barrierefreiheit. Fußwege müssen so gestaltet werden, dass sie für
alle Menschen nutzbar sind. Dazu gehört, dass ein barrierefreies Kreuzen
von Straßen durch ebenerdig abgesenkte Bordsteine möglich gemacht wird.
Hindernisse sollten entfernt werden, um ein leichteres Fortbewegen mit
Rollatoren, Kinderwagen und Rollstühlen zu ermöglichen. Aus dem gleichen
Grund sollten in das vielerorts in Stolberg verlegte Kopfsteinpflaster
schmale asphaltierte Wege eingelassen werden.
Bei der Gestaltung von Gehwegen muss auch an blinde und sehbehinderte
Menschen gedacht werden. Das heißt, dass beim Neubau von Gehwegen
Führungsschienen angebracht werden sollen und bereits bestehende
Führungsschienen von Aufstellern und anderen Hindernissen freigehalten
werden müssen.
- Attraktive Innenstadt. Wir fordern, dass die komplette Innenstadt dort, wo
momentan noch Tempo-50 erlaubt ist, als 30-er Zone ausgewiesen wird.
Zusätzlich sollen Aktionen, wie ein autofreies Wochenende in der
Innenstadt, ein gemütliches Bummeln in der Innenstadt ermöglichen und
diese damit auch touristisch noch attraktiver machen.
- Umlaufsperren abbauen. Die sogenannten Drängelgitter an Einmünden von Fuß-
(und Rad-) wegen schränken Menschen, die mit Kinderwagen, Rollstuhl oder
Gehhilfe unterwegs sind stark ein oder verhindern sogar die Nutzung der
Wege. Sie sind nicht nur ein Ärgernis im Alltag vieler Stolberger*innen
sondern zusätzlich stellen sie auch ein Verletzungsrisiko dar. Deshalb
fordern wir den Abbau aller Umlaufsperren.
- Schulwegekonzept. Dort, wo noch keine Schulwegkonzepte vorhanden sind,
sollten diese in enger Zusammenarbeit mit den Schüler*innen, Eltern und
Schulen erstellt werden. So können die Wege ausgemacht werden, die
besonders sicher sind. Legen Schüler*innen ihren Schulweg zu Fuß oder mit
dem Rad zurück, kann nicht nur regelmäßige Bewegung in den Alltag
integriert werden, sondern es fördert auch die Selbstständigkeit der
Schüler*innen.
ÖPNV
Eine Vekehrswende ohne den ÖPNV (Bus und Bahn) kann nicht funktionieren. Der
ÖPNV muss um seiner wachsenden Aufgabe in unserer Mobilität gewachsen zu sein,
wesentlich ausgebaut und verbessert werden. Daher fordern wir von Bündnis 90 /
Die Grünen:
- Citytarif ausweiten. Der bisherige City-Tarif soll auf das gesamte
Stadtgebiet ausgedehnt werden. Zudem soll die Möglichkeit ein Monats- oder
Jahresabo im City-Tarif abzuschließen geschaffen werden. So möchten wir
zumindest den innerstädtischen ÖPNV für Dauernutzer*innen vergünstigen.
Die Mehrkosten werden voraussichtlich durch die verstärkte Nutzung des
ÖPNVs ausgeglichen, wie es beim jetzigen City-Tarif schon geschehen ist.
- ÖPNV ausbauen. Wir fordern eine bessere Anbindung aller Stolberger
Stadtteile an das Bus- und Bahnnetz. So sind wir für den Ausbau der
Euregiobahnlinie und die Schaffung neuer Buslinien. Auch Schnellbuslinien
und Mobilitätszentren, die eine effektive Verbindung der einzelnen
Stadtteile miteinander ohne Zeitverlust gewährleisten, sollen etabliert
werden.
- Randzeiten bedienen. Selbst auf Strecken, die sonst gut an das ÖPNV-Netz
angeschlossen sind, ist die Taktung während der Randzeiten oft nicht
optimal. Auch vor 6:00 Uhr bzw. nach 20:00 Uhr sollten Bus und Bahn den
Stolberger*innen zur Verfügung stehen. Wir möchten auch in den Randzeiten
eine dichtere und besser auf einander abgestimmte Taktung.
- Einführung von Ruftaxen/Rufbussen. Überall dort, wo sich während der
Randzeiten, Schulferien oder am Wochenende eine dichte Taktung mit
regulären Bussen nicht lohnt, sollten sogenannte Rufbusse bzw. Ruftaxen
zum Einsatz kommen. Auch der Einsatz kleinerer Busse wäre hier eine
kostengünstigere Alternative.
- Langfristig kostenloser öffentlicher Nahverkehr. rftgzuh
Autoverkehr
Die Mobilität in unserer Stadt und auch allgemein muss sich verändern. Dem ÖPNV
(Bus und Bahn), dem Fahrrad und Fußgänger*innen muss mehr Platz eingeräumt
werden. Das Auto wird in Zukunft nur einer von mehreren gleichberechtigten
Verkehrsteilnehmern sein. Wir von Bündnis 90 / Die Grünen glauben, dass die
Mobilität im Bereich Auto zukünftig elektrisch sein wird, da die anderen
Antriebsformen (zum Beispiel: Gas und synthetische Treibstoffe) bisher nicht
energieeffizient genug sind, um wirklich einen Betrag hin zu einer CO2-
neutralen Mobilität zu leisten. Deshalb sollte die Elektromobilität gefördert
werden:
- Öffentliche Ladestationen in jedem Stadtteil. Wir fordern, dass
öffentliche Ladestationen in allen Stadtteilen aufgestellt werden sollen,
wie dies in den Niederlanden oft schon der Fall ist.
- Umrüsten der städtischen Automobilflotte. Die städtische Flotte von
Fahrzeugen sollte bei Neuanschaffungen auf elektrische Fahrzeuge
umgestellt werden.
- Schulwege sichern. Wir wollen, dass an allen Schulen und Kitas sogenannte
Kiss-and-Ride Parkplätze etabliert werden, um den sicheren Schulweg
unserer Kinder zu gewährleisten.
- Parkplätze für Liefer- und Paketdienste. An stark befahrenen Straßen in
dichter besiedelten Teilen Stolbergs sollen besondere Parkplätze für
Paketdienste und Lieferdienste geschaffen werden. Zudem wollen wir, dass
verstärkt darauf geachtet wird, dass nicht in zweiter Reihe oder auf Fuß-
und Radwegen geparkt oder gehalten wird.
- Parkplatzbewirtschaftung anpassen. In vielen Bereichen in unserer Stadt
ist Parkraum knapp. In diesen Bereichen, möchten wir die Möglichkeit
prüfen kostenpflichtige Anwohner*innenparkplätze einzuführen um zumindest
den Anwohner*innen die Möglichkeit zu geben wohnungsnah zu parken.
- Carsharing. Um die nötige Infrastruktur für den zukünftigen Autoverkehr zu
schaffen fordern wir von Bündnis 90 / Die Grünen das ein Carsharing-
Angebot in unserer Stadt etabliert wird. Durch Carsharing können die
Standzeiten der PKW verringert werden und damit die Parkplatzsituation
entspannt werden.
- Plattform für Mitfahrgelegenheiten schaffen. Über die Internetpräsenz der
Stadt Stolberg sollte eine Plattform für Mitfahrgelegenheiten aufgebaut
werden. So könnten die Stolberger Bürger*innen nicht nur die Umwelt
entlasten sondern zusätzlich auch Kosten einsparen.
Kommentare